Ukrainische Geflüchtete am Loher Nocken

Die Evangelische Stiftung Loher Nocken hat vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe des Sozialamtes der Stadt Ennepetal acht Familien in verfügbare Wohnungen aufgenommen.

Ennepetal, 18.05.2022 - Die Geflüchteten, insgesamt 21 Personen, stammen aus dem Kriegsgebieten der (Ost-)Ukraine und sind ausschließlich allein reisende Mütter und Großmütter mit ihren Kindern.

Die Familien sind vor etwa drei Wochen über unterschiedliche Wege nach Ennepetal gekommen und teils bereits schon vor Monaten aus der Ukraine geflüchtet. Sie sind im Wichernhaus und im ehemaligen Mutter-Kind-Haus (Geschwister-Altenloh-Haus) an der oberen Lohernockenstraße untergebracht. Das Wohnhaus, welches nach der Eröffnung des neuerbauten Doris-Gringel-Hauses vorübergehend ungenutzt war, bietet neben den bedarfsgerecht ausgestatteten Appartements auch Gemeinschaftsräume wie Küche, Ess- und Spielzimmer als wichtige Möglichkeit für den Austausch untereinander. Die kleinen Kinder dürfen außerhalb der Öffnungszeiten den neuen Spielplatz der Kita Loher-Nocken-Zwerge mitbenutzen. Den älteren stehen alle weiteren Spiel- und Freizeitanlagen auf dem Kinder-Campusgelände des Loher Nocken zur Verfügung.

Der Personalreferent und stellvertretende Einrichtungsleiter der Stiftung Loher Nocken, Markus Erdhütter, sieht in dem Angebot der Flüchtlingshilfe eindeutig den diakonischen Stiftungszweck erfüllt und eine Logik darin, nicht nur Wohnraum bereitzustellen, sondern den Frauen auch unterstützend zur Seite zu stehen im Rahmen des Möglichen: „Wir können aufgrund unserer Kompetenz als Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe passende Wohnangebote in einem kindgerechten und geschützten Umfeld bereitstellen. Darüber hinaus können wir bei Bedarf auf unser Netzwerk von Mitarbeitenden und externen Kontakten zurückgreifen, was schon bei einigen praktischen Fragen und Problemen dankbar von den Frauen angenommen wurde.“

2022 05 12 Ukrainische Bewohner am Loher Nocken
Bei einer Sprechstunde vor dem Geschwister-Altenloh-Haus: Bewohnerinnen im Gespräch mit Markus Erdhütter und Dietrich Hoppner als Berater und Übersetzer

Beispielsweise konnte fehlende Ausstattung schnell über die Mitarbeiter der Hauswirtschaft organisiert, Reparaturen durch das eigene Haustechnik-Team erledigt sowie Kontakte zu Schulen, Kindergärten und zu Behörden vermittelt werden. Russisch sprechende Mitarbeitende helfen bei der Kommunikation und stehen den Bewohnerinnen bei Fragen regelmäßig vor Ort zur Verfügung. Aktuell unterstützt die IT-Abteilung in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister bei der Bereitstellung von kostenlosen SIM-Karten aus dem Vodafone-Mobilfunknetz.

„Natürlich sind wir nur Gastgeber und können unbürokratisch passenden Wohnraum für die Geflüchteten anbieten. Wir tun, was wir können, damit unsere Gäste hier einigermaßen unbeschwert wohnen können. Dabei stehen wir in engem Kontakt mit den lokalen Behörden und Institutionen“, ergänzt Markus Erdhütter. Bei dem jährlichen Saisoneröffnungsfest des Hochseilgartens waren die ukrainischen Gäste zu Besuch und konnten so die Menschen und das Leben am Loher Nocken kennenlernen.

Die Frauen, denen wir bei einer der Sprechstunden begegnen, sagen uns, dass sie sich hier schon gut eingelebt haben und sich sehr wohlfühlen. Das Wichtigste sei aber, dass in der Heimat endlich wieder Frieden einkehrt, denn die Ungewissheit sei das Schlimmste.