Das Jahr 2021 am Loher Nocken

Mit dem Jahresbericht 2021 möchten wir über das bunte Leben an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken informieren und einen Einblick in die fachliche Arbeit unserer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe-Angebote geben. Ein Schwerpunkt ist das Thema Partizipation und Beteiligung.

 


Das Jahr 2021 am Loher Nocken - Jahresbericht der Ev. Stiftung Loher Nocken

Verborgenes sichtbar machen und die Bedeutung von Babyweinen:
Maßgeschneiderte Fortbildungen für Mitarbeitende

Ennepetal, 02.06.2022 - Im Mai und Juni 2022 fanden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ev. Stiftung Loher Nocken mehrere fachspezifische Fortbildungen statt, u.a. zum Thema „Genogrammarbeit“ und „Bindungsbegleitung“.

An der Schulung „Feinfühlige Bindungsbegleitung“ mit Simone Waesenberg nahmen am 1. und 2. Juni insgesamt 16 Mitarbeiterinnen teil. Die Referentin Simone Waesenberg ist psychotherapeutische Heilpraktikerin und Heilpädagogin und brachte viel Fachwissen auf dem Gebiet der Bindungstheorie mit nach Ennepetal.

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Simone Waesenberg (links) und Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Bereichen der Stiftung Loher Nocken


Die Teilnehmerinnen beschäftigten sich in dieser Fortbildung mit den Grundlagen der Bindungstheorie und erfuhren unter anderem, wie groß der Einfluss der Bindung auf die Entwicklung der Persönlichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern ist, oder wie sehr das Schreien und Weinen von Babys die Bindung zu den Eltern beeinflusst. Mit diesem Verständnis können insbesondere Mitarbeitende unserer Mutter-Kind-Bereiche und des Kindergartens feinfühlig bindungssichernd bzw. bindungsbegleitend agieren, um damit beispielsweise die Eltern-Kind-Beziehungen zu fördern.

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Andreas Wolf (Bild links) ist systemischer Familienberater mit viel Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe


Die ebenfalls zweitägige fachspezifische Fortbildung zum Thema „Genogrammarbeit“ mit dem systemischen Familienberater Andreas Wolf fand Mitte Mai statt. Genogramme sind eine spezielle Darstellungsform u.a. verwandtschaftlicher und medizinischer Zusammenhänge. Mit einem Genogramm werden komplexe Verhaltensmuster, beziehungsbestimmende psychologische Faktoren und sich innerhalb einer Familie wiederholende Verhaltensweisen visualisiert, um das Verborgene im Menschen sichtbar zu machen. In praxisnahen Beispielen lernten die 16 Teilnehmenden, wie man ein Genogramm erstellt und analysiert. 

Mit den regelmäßig stattfindenden Fortbildungsangeboten wie diesen unterstützt die Evangelische Stiftung Loher Nocken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit und ermöglicht damit mehr Handlungssicherheit in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. Fachspezifische Schulungsmaßnahmen dienen außerdem als Konzept zur Sicherung und kontinuierlichen Verbesserung der Dienstleistungsqualität unserer Angebote.

Mehr über die Weiterentwicklungsmöglichkeiten am Loher Nocken 

Ukrainische Geflüchtete am Loher Nocken

Die Evangelische Stiftung Loher Nocken hat vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Flüchtlingshilfe des Sozialamtes der Stadt Ennepetal acht Familien in verfügbare Wohnungen aufgenommen.

Ennepetal, 18.05.2022 - Die Geflüchteten, insgesamt 21 Personen, stammen aus dem Kriegsgebieten der (Ost-)Ukraine und sind ausschließlich allein reisende Mütter und Großmütter mit ihren Kindern.

Die Familien sind vor etwa drei Wochen über unterschiedliche Wege nach Ennepetal gekommen und teils bereits schon vor Monaten aus der Ukraine geflüchtet. Sie sind im Wichernhaus und im ehemaligen Mutter-Kind-Haus (Geschwister-Altenloh-Haus) an der oberen Lohernockenstraße untergebracht. Das Wohnhaus, welches nach der Eröffnung des neuerbauten Doris-Gringel-Hauses vorübergehend ungenutzt war, bietet neben den bedarfsgerecht ausgestatteten Appartements auch Gemeinschaftsräume wie Küche, Ess- und Spielzimmer als wichtige Möglichkeit für den Austausch untereinander. Die kleinen Kinder dürfen außerhalb der Öffnungszeiten den neuen Spielplatz der Kita Loher-Nocken-Zwerge mitbenutzen. Den älteren stehen alle weiteren Spiel- und Freizeitanlagen auf dem Kinder-Campusgelände des Loher Nocken zur Verfügung.

Der Personalreferent und stellvertretende Einrichtungsleiter der Stiftung Loher Nocken, Markus Erdhütter, sieht in dem Angebot der Flüchtlingshilfe eindeutig den diakonischen Stiftungszweck erfüllt und eine Logik darin, nicht nur Wohnraum bereitzustellen, sondern den Frauen auch unterstützend zur Seite zu stehen im Rahmen des Möglichen: „Wir können aufgrund unserer Kompetenz als Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe passende Wohnangebote in einem kindgerechten und geschützten Umfeld bereitstellen. Darüber hinaus können wir bei Bedarf auf unser Netzwerk von Mitarbeitenden und externen Kontakten zurückgreifen, was schon bei einigen praktischen Fragen und Problemen dankbar von den Frauen angenommen wurde.“

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Bei einer Sprechstunde vor dem Geschwister-Altenloh-Haus: Bewohnerinnen im Gespräch mit Markus Erdhütter und Dietrich Hoppner als Berater und Übersetzer

Beispielsweise konnte fehlende Ausstattung schnell über die Mitarbeiter der Hauswirtschaft organisiert, Reparaturen durch das eigene Haustechnik-Team erledigt sowie Kontakte zu Schulen, Kindergärten und zu Behörden vermittelt werden. Russisch sprechende Mitarbeitende helfen bei der Kommunikation und stehen den Bewohnerinnen bei Fragen regelmäßig vor Ort zur Verfügung. Aktuell unterstützt die IT-Abteilung in Zusammenarbeit mit einem Dienstleister bei der Bereitstellung von kostenlosen SIM-Karten aus dem Vodafone-Mobilfunknetz.

„Natürlich sind wir nur Gastgeber und können unbürokratisch passenden Wohnraum für die Geflüchteten anbieten. Wir tun, was wir können, damit unsere Gäste hier einigermaßen unbeschwert wohnen können. Dabei stehen wir in engem Kontakt mit den lokalen Behörden und Institutionen“, ergänzt Markus Erdhütter. Bei dem jährlichen Saisoneröffnungsfest des Hochseilgartens waren die ukrainischen Gäste zu Besuch und konnten so die Menschen und das Leben am Loher Nocken kennenlernen.

Die Frauen, denen wir bei einer der Sprechstunden begegnen, sagen uns, dass sie sich hier schon gut eingelebt haben und sich sehr wohlfühlen. Das Wichtigste sei aber, dass in der Heimat endlich wieder Frieden einkehrt, denn die Ungewissheit sei das Schlimmste.

 

Über drei Jahrzehnte die Stiftung Loher Nocken mitgestaltet – Verabschiedung von Hans-Georg Bau

Nach über 40 Arbeitsjahren verabschiedete die Stiftung Loher Nocken den langjährigen Mitarbeiter Hans-Georg Bau in den Ruhestand.

Am Freitag, den 13.05.2022 feierte die Evangelische Stiftung Loher Nocken den letzten Arbeitstag von Hans-Georg Bau und seine Verabschiedung in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. Beinahe 32 Jahre lang war Herr Bau fester Bestandteil der Stiftung Loher Nocken. Er hat in dieser Zeit die Entwicklung der Stiftung Loher Nocken in unterschiedlichen Rollen begleitet und nachhaltig mitgestaltet – erst als Pädagoge und seit dem Jahr 2000 in der Verwaltung als Buchhalter und Kassenführer stets mit einem Blick auf die finanziellen Herausforderungen der Zeit.

Der Vorsitzende des Vorstandes, Herr Manfred Berger, ging in seiner Eröffnungsansprache auf die stetigen Veränderungen ein, die das Leben mit sich bringt, hob aber auch die Stabilität und Kontinuität hervor, zu der Herr Bau in seiner langen Zeit als Mitarbeiter beigetragen hat.

In seiner Rede dankte Geschäftsführer Dr. Thomas Trapper für die gute Zusammenarbeit und hob die menschliche und professionell engagierte Art hervor, die den Umgang mit Herrn Bau so angenehm machte. Er ging mit den Gästen der Feierstunde auf eine kleine Zeitreise, die am 1.7.1990 im damaligen „Lehrlingsheim“ des Loher Nocken begann und im Mai 2022 als Verwaltungsleiter endete. Eine Überraschung war ein Originaldokument einer Petition aus dem Jahr 1992, die Herr Trapper zitierte und anschließend an Herrn Bau überreichte. In diesem Schreiben wendeten sich die jungen Bewohner der damaligen „9. Gruppe“ an die Einrichtungsleitung und baten darum, dass Herr Bau in ihrer Wohngruppe verbleiben möge, da sie ein so gutes Verhältnis zu ihm aufgebaut hatten. Sie kamen damit einer geplanten Versetzung zuvor.

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Oben rechts im Bild: Der Vorstandsvorsitzende Manfred Berger, Geschäftsführer Dr. Thomas Trapper, Hans-Georg Bau mit seiner Ehefrau Renate und der Vorsitzende des Kuratoriums, Armin Kunze (von links).

Dr. Trapper lobte abschließend seinen Mut, „Nein“ sagen zu können und standhaft zu vertreten, gleichzeitig aber auch sein Engagement zum „Ja“, selbst wenn es viel Arbeit bedeutete. Herr Bau sei das lebende Archiv der Stiftung Loher Nocken mit so viel Erfahrungswissen wie kaum ein anderer. Nicht nur deshalb sei er jederzeit herzlich eingeladen, „auf dem Weg einmal auf einen Kaffee vorbei zu kommen“.

Es folgte ein unterhaltsames Video im Stile der Comedy-Serie „Stromberg“, welches den Arbeitsalltag in der Verwaltung aufs Korn nahm. Live vorgetragen wurde das gemeinsame Abschiedslied der Kolleginnen und Kollegen des Verwaltungsteams mit bekannter Melodie frei nach Reinhard Mey: „Nach zig Jahr’n Verwaltung, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein…“.

Nach insgesamt über 40 Arbeitsjahren geht es für Herrn Bau ab jetzt in einen neuen Lebensabschnitt mit anderen Dingen, die ihm wichtig sind und für die er sich jetzt mehr Zeit einräumen möchte – allem voran seiner Frau und seiner Familie. Dazu wünscht ihm das gesamte Team des Loher Nocken alles Gute!

Bericht der Westfalenpost: Hans-Georg Bau am Loher Nocken verabschiedet

 

Mit Feuer und Flamme bei der Brandschutzübung

In Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsbeauftragten der Ev. Stiftung Loher Nocken, Stefan Thaler, startete am 09.05.2022 etwas abseits des Campus-Geländes eine 3-tägige Brandschutzübung für die Mitarbeitenden der Einrichtung.

Am Montag begann der Kurs mit einem theoretischen Teil, während am Dienstag und Mittwoch unter der Leitung von Nico Seibicke die praktische Einweisung für die Feuerlöscher mit anschließenden Löschübungen erfolgte. Jeder der insgesamt 35 Teilnehmer hatte Gelegenheit, 3-mal einen kleinen Brand mit gezielten Sprühstößen zu löschen. Ein eindruckvolles Erlebnis war für die Beteiligten außerdem die kontrollierte Explosion einer in Brand geratenen Spraydose. Sicherheit stand für alle Beteiligten an oberster Stelle.
 

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