Aktuelles
08.09.2014
Nachlese zum Familienfest (WAP 08.10.2014)
Familienfest der Evangelischen Stiftung Loher Nocken verzaubert
06.09.2014
Einladung zum Familienfest der Evangelischen Stiftung Loher Nocken
26.06.2014
Sitzbänke für den Bauwagen mit Hilfe der Praxisklasse
Die Praxisklasse der Loher-Nockenschule baut Sitzbänke für den Bauwagen. Den kompletten Bericht finden Sie hier!
16.12.2020
Das Qualitätsmanagement der Stiftung Loher Nocken ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert
In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Mayr Ennepetal hat die Evangelische Stiftung Loher Nocken 2020 ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut und verfolgt damit die Strategie, dass die Kundenzufriedenheit, Handlungs- und Organisationssicherheit kontinuierlich und strukturell verbessert werden. Nach einem zweitägigen Audit Anfang November wurde mit dem 04.12.2020 durch die TAW Cert offiziell und neutral bestätigt, dass dieses System die Anforderungen der ISO 9001 erfüllt.
13.03.2014
Fachtag Peer Counseling mit Prof. Dr. Günther Opp und Horst Jugl
"Gemeinsam statt einsam"
Bei dem Fachtag zum Thema "Peer Counseling" der Evangelischen Stiftung Loher Nocken vermittelten der Erziehungswissenschaftler und Sonderpädagoge Prof. Dr. Günther Opp und der Leiter des Internats des Berufsbildungswerks Rummelsberg Horst Jugl den zahlreichen Teilnehmenden diese besondere Methode der Gruppenberatung unter Gleichaltrigen. Peer Counseling wurde im Rahmen des Positive Peer Culture Ansatzes vorgestellt und mit vielen anschaulichen Beispielen und auch Übungen verdeutlicht. Schon im Oktober letzten Jahres hat der renommierte amerikanische Psychologe und Pädagoge Larry Bendtro (Ph.D.) den Positive Peer Culture-Ansatz im Rahmen von Studientagen an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken als Etablierung einer Kultur der gegenseitigen Hilfe, Verantwortung und Achtung unter Gleichaltrigen (engl. peer) innerhalb der ambulanten und stationären Gruppen der Kinder- und Jugendhilfe vermittelt. Nun galt es das Herzstück dieses Ansatzes, das Gruppengespräch unter Gleichaltrigen, näher zu betrachten. In einem mitreißenden, spannenden Vortrag erläuterte Prof. Dr. Opp, dass der Mensch eine grundlegende Motivation zu sozialer Kooperation und Unterstützung hat und die Bedeutung der Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen für den Einzelnen hoch bedeutsam ist. Über Empathie lernen Menschen sich auch mit den Augen einer anderen Person anzuschauen und werden so in die Lage versetzt, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und die Auswirkungen ihrer Handlungen für andere zu antizipieren. Diese Reflexionsfähigkeit wird in den klar strukturierten, regelmäßig stattfindenden Gruppengesprächen (Peer Counseling) genutzt. Dort beraten sich Gleichaltrige nach bestimmten Gesprächsregeln und nach einem festgelegten Ablauf gegenseitig im Hinblick auf ihre erlebten Konflikte, ihre Wünsche und Ziele. Das Besondere dieser Methode liegt in der Symmetrie der Gesprächsteilnehmenden begründet. So fällt es Kindern und Jugendlichen erheblich leichter Hilfe und Ratschläge durch Gleichalltrige anzunehmen. Vor allem erfahren Kinder und Jugendliche im Rahmen der Gruppe, dass Andere sich für sie und ihre Themen interessieren und oft ähnliche Probleme und Wünsche kennen. Über die gegenseitige Beratung werden konkrete Hilfestellungen entwickelt und Unterstützung gegeben. Der Pädagoge hält sich inhaltlich zurück, wertet die Beiträge nicht, fasst lediglich zusammen und achtet auf die Einhaltung der, zuvor von der Gruppe definierten, Gesprächsregeln. Nach dem Motto "gemeinsam statt einsam" werden im Peer Counseling Lösungen gesucht und ein konstruktiver Umgang mit Problemen eingeübt.
Nachmittags bestand für die Tagungsteilnehmenden je nach persönlichem Arbeitsfeld entweder die Möglichkeit einen Workshop zum Thema "Peer Counseling in der Schule" bei Herrn Prof. Dr. Opp oder einen Workshop zum Thema "Peer Counseling in der Jugendhilfe" bei Herrn Horst Jugl zu belegen. In beiden Workshops wurden die Struktur und die Technik des Peer Counselings an das jeweilige Einsatzfeld angepasst vertieft, diskutiert und durch praktische Übungen eingeübt.
Zukünftig wird die Methode des Peer Counselings sowohl in den Alltag der Tages- und Wohngruppen der Evangelischen Stiftung Loher Nocken als auch in den Schulalltag der Loher Nocken Schule für soziale und emotionale Förderung integriert werden.
oben: Tagungsteilnehmende, unten links: jüngste Teilnehmende, unten mittig: Prof. Dr. Günther Opp, unten rechts: Horst Jugl
19.02.2014
Fachtag Positive Peer Culture
Am 19.02.2014 findet im Kongress- und Tagungszentrum Filderhalle in Leitfelden-Echterdingen eine Fachtagung zum "Positive Peer Culture" - Ansatz unter Beteiligung von der Evangelischen Stiftung Lohernocken statt.
20.12.2013
Weihnachtsfeier am 20.12.2013
04.11.2013
PPC Studientage 2013 am Loher Nocken
„Alle helfen, niemand verletzt."
Dieses Credo des Konzeptes der Positive Peer Culture in der Kinder- Jugendgruppenarbeit vermittelte der renommierte amerikanische Psychologe und Pädagoge Larry Bendtro (Ph.D.) auf einer großen Tagung der Evangelischen Stiftung Loher Nocken vom 28-29.10.2013. Im Kern des Konzeptes geht es darum innerhalb der ambulanten und stationären Gruppen der Kinder- und Jugendhilfe eine Kultur der wechselseitigen Anerkennung zu leben. Da insbesondere Gleichaltrige (engl. peer) einen entscheidenden Einfluss aufeinander ausüben, kann dieser positiv genutzt werden, um eine Kultur der gegenseitigen Hilfe und Verantwortung zu etablieren. So sollen den Kinder und Jugendlichen klare Verantwortungsbereiche übertragen werden, in denen sie lernen eigenverantwortlich im Hinblick auf die Gruppe zu handeln. So können die Kinder und Jugendlichen sich selbst als erfolgreich erleben. Bendtro betont: „Wir sind geboren um zu helfen. Schon Kleinkinder haben das Bedürfnis ihren Mitmenschen zu helfen." Dieses natürliche Bedürfnis kann reaktiviert werden, wenn die Kinder und Jugendlichen in eine von Fürsorge und Respekt getragenen Umgebung integriert werden.
In dem aus den Vereinigten Staaten stammende Konzept der Positive Peer Culture werden die Erkenntnisse bekannter Reformpädagogen (wie z.B. Karl Wilker, Fritz Redl, John Dewey) mit psychoanalytischen (z.B. Anna Freud und August Aichhorn), sozialpsychologischen Annahmen (z.B. Kurt Lewin), Erfahrungen aus der sozialen Arbeit (z.B. den von Gisela Konopka und Janus Korczak) mit aktuellen Forschungsergebnissen aus der Gehirnforschung und Epigenetik verknüpft. Darüber hinaus gehen vor allem auch Grundlebenshaltungen und -annahmen aus den Naturvölkern in dieses Konzept ein. Insbesondere der aus der indianischen Tradition stammende circle of courage, in dem die vier menschlichen Grundbedürfnisse, nämlich Zugehörigkeit, Meisterschaft, Unabhängigkeit und Altruismus abgebildet werden, fundieren den Positive Peer Culture Ansatz.
Anhand von anschaulichen Beipielen aus seiner eigenen sozialpädagogischen Praxis verdeutlichte Bendtro, auf welche der vier Bereiche des circle of courage Störungen und problematische Verhaltens- und Handlungsweisen von Kindern und Jugendlichen beruhen. Mit viel Humor und Warmherzigkeit beschrieb er, wie Positive Peer Culture in die Praxis umgesetzt werden kann. Seine persönlichen Erfahrungen berührten die zahlreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen sichtlich und riefen viele Fragen aus der eigenen sozialpädagogischen Arbeit hervor. Diese beantwortete Bendtro gewissenhaft und versehen mit vielfältigen Anregungen und Tipps, wobei er nicht müde wurde zu bekräftigen, dass es die kleinen alltäglichen Interaktionen sein, die eine Positive Peer Culture ausmachen würden.
Der Leiter der ev. Stiftung Loher Nocken Dr. Thomas Trapper unterstützt seit vielen Jahren diesen Ansatz und will diesen in der Stiftung lebendig werden lassen. Er bedankte sich für die brillante Übersetzung Brendtros Worte durch Beate Kreisle, die selbst eine Einrichtung der Jugendhilfe am Bodensee nach dem Positive Peer Culture Ansatz betreibt. Weiter lobte er die hervorragende Organisation der Tagung durch Andreas Ulrich und die sehr schmackhafte Verköstigung durch die hauswirtschaftliche Leiterin Silvia Schuster.
Bild 1: Larry Brendtro faszinierte die Teilnehmer der Studientage mit seinem lebendigen und humorvollen Vortrag
Bild 2: von links nach rechts: Beate Kreisle (Übersetzung), Dr. Thomas Trapper (Geschäftsführer), Larry Brendtro (Referent), Janna Brendtro (Ehefrau), Andreas Ulrich (Organisation)