Letzte Vorbereitungen für den Ennepetaler Familientag

Ennepetal, 25.08.2022 – In diesen Tagen laufen die letzten Vorbereitungen für den Ennepetaler Familientag 2022.

Unser Haustechnik-Team führt gerade bei Temperaturen über 30 Grad viele logistische Arbeiten durch und sorgt wieder maßgeblich mit dafür, dass es ein wunderschöner Tag für die kleinen und großen Besucher wird.

Die vielen Essensstände werden aufgebaut und mit Strom versorgt, der Bühnenaufbau auf dem Sportplatz ist erfolgt und an unserem Robinienschloss wurden noch kleine Details farblich ausgebessert. Vielen Dank an das Team der Haustechnik, was trotz Hitze mal wieder Höchstleistung erbringt.

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Schulabbruch nach der 4. Klasse – um 20 Jahre später doch noch den Schulabschluss zu erreichen

Mission completed – Mission erfüllt: Über 20 Jahre nach Abbruch ihres regelmäßigen Schulbesuchs hat eine Bewohnerin aus dem Mutter-Kind-Bereich nach Teilnahme an einem speziellen Vorbereitungskurs über eine Externenprüfung erfolgreich den Hauptschulabschluss erworben.

Alles andere als entspannt fuhr Jeanette Celik im Mai und Juni 2022 zusammen mit zwei weiteren Müttern von Ennepetal nach Sprockhövel, um dort an den zentralen Prüfungen zum Erwerb des Hauptschulabschlusses teilzunehmen. Kein Wunder, denn die Prüfungen fanden mehr als 20 Jahre nach ihrem letzten regelmäßigen Schulbesuch statt. Obendrein hatte sie jede Menge Selbstzweifel, ob sie das wirklich schaffen kann und ob das in nur einem guten halben Jahr angeeignete Grundlagenwissen der Sekundarstufe ausreichte, um die Prüfung bestehen zu können. Die große Aufregung und die Tränen sollten bald vergessen sein – auch dank der emphatischen Prüfer, denen sie begegnete – denn sie hat zusammen mit einer anderen Kursteilnehmerin die Herausforderung gemeistert und den Schulabschluss jetzt in der Tasche.

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Jeanette Celik und ihr hart erarbeitetes Abschlusszeugnis. Auf dem Bild rechts bei einer kleinen Feierstunde im Juni die Gesamtleitung des Mutter-Kind und Mädchen-Bereichs, Claudia Lietz (1. v.l.) mit der Kursleitung Monika Wichmann (2. v.l.), ihrer Tochter Annika (4. v.l.) und den Kursteilnehmerinnen Martina und Jeanette.

 

Dass sie damals in Düsseldorf keine unbeschwerte Kindheit und Jugend hatte, daraus macht sie kein Geheimnis. Mehrere Wechsel der Heimeinrichtungen, in denen sie damals lebte, führten nach der vierten Klasse immer wieder zu Schulwechseln – Schulverweigerung und fortschreitende Schuldistanz waren die Folge.

Die Freude am Lernen wiedergewonnen.

Jeanette Celik, die heute mit ihrem Kind in einer Mutter-und-Kind-Trainingswohnung der Evangelischen Stiftung Loher Nocken wohnt, nahm die Herausforderung an und nutzte das Angebot eines neuen einrichtungsinternen Vorbereitungskurses auf die externe Prüfung für den Hauptschulabschluss.

Das für Mütter maßgeschneiderte, niederschwellige Bildungsangebot der Stiftung Loher Nocken, das von Monika Wichmann, unterstützt von ihrer Tochter Annika, mit viel persönlichem Engagement geleitet wird, startete im November 2021 und ermöglichte Jeanette Celik und weiteren Bewohnern aus dem Mutter-Kind-Bereich einen Neustart in Richtung Lernen. Dabei galt es einiges aufzuholen bei den Kursteilnehmerinnen mit ganz unterschiedlichen Bildungsständen und Biographien. „Mathe war richtig toll, war neben Hauswirtschaft mein Favorit, aber Englisch war eine Katastrophe“, resümiert Frau Celik rückblickend und spricht ein großes Lob aus an Frau Wichmann und ihre Tochter, zu denen sie eine persönliche Beziehung aufgebaut habe und die ihr geholfen haben, wieder Spaß am Lernen zu finden. „Das hat geholfen, nicht aufzugeben, dranzubleiben. Ich kann nur jedem empfehlen, die Möglichkeit eines solchen Bildungsangebots anzunehmen und zu Ende zu bringen. Man ist sehr stolz auf sich, den Abschluss geschafft zu haben – es ist einfach ein mega Gefühl!“ freut sich Jeanette Celik.

Ein Inhouse-Kurs mit besonderen Herausforderungen.

Ziel des Vorbereitungskurses war es, die Mütter wieder an schulische Unterrichtsinhalte heranzuführen, ihnen ein Lernen in ihrer Alltagswirklichkeit zu ermöglichen, sie zu ermutigen und sie erkennen zu lassen, dass sie etwas können und nicht abgehängt sind. Es war auch wichtig für die Teilnehmer, ein Ziel und den Mut zu haben, sich einer Prüfung zu stellen und damit die Chance, das Ziel auch zu erreichen. 

Rückblickend betrachtet waren alle Beteiligten beeindruckt von der anhaltenden Motivation, von der Vertrautheit und dem Zusammenhalt innerhalb der zum Schluss doch recht kleinen Gruppe. Herausfordernd waren die Ausfallzeiten durch Corona und verschiedene Krankheiten, entweder bei den Müttern oder den Kindern, oder weil es an manchen Tagen keine Betreuung für die Kinder gab. Problematisch war auch, dass es für die Mütter teils schwierig war, Hausaufgaben zu erledigen oder zuhause den Unterrichtsstoff noch mal zu üben. Dazu kamen dann die mitunter recht emotionalen Termine der Mütter, die natürlich auch das Unterrichtsgeschehen beeinflussten. Hilfreich war die Unterstützung aus den (Wohn-)Gruppen, die schon mal ein Kind aus dem Kindergarten abholten, Kinder betreuten oder die Mütter zum Weitermachen ermutigten.

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Von November 2021 bis Juni 2022 kam die Lerngruppe drei Mal
pro Woche zusammen, um miteinander den Stoff zu erarbeiten.


Gemeinsam zum Ziel.

Es entstand das Gruppenziel: „Gemeinsam wollen wir den Hauptschulabschluss erreichen“. Und das „Gemeinsam“ war auch allen wichtig. Gerade die Prüfungstage waren sehr herausfordernd und da wurde das Motto „Gemeinsam unterstützen wir uns“ noch mal ganz praktisch gelebt: Da wurde der zur Prüfung mitgebrachte Snack untereinander geteilt und jeder hatte auch an den anderen gedacht und mitgebracht, was der andere gerne mag.

Wie geht es jetzt für Jeanette Celik weiter? Sie strebt eine Ausbildung an, vielleicht in der Pflege oder im Bereich Hauswirtschaft. Letzteres macht ihr viel Spaß, unterstützt sie doch seit einigen Monaten das Hauswirtschafts-Team in der Mensa der Loher-Nocken-Schule dabei, die Pausenbrote für die Schüler zuzubereiten.

„Der Kurs war ein Kampf, aber irgendwie auch schön“, erinnert sich Jeanette Celik, die nun mit gestärktem Selbstwertgefühl und einem Abschluss im Lebenslauf in Richtung Zukunft blicken kann.

 

Weitere Informationen:

Bericht „Classroom fully loaded“: Lernen – auf ein Neues (PDF)

Mutter-und-Kind-Wohnen in der Stiftung Loher Nocken

 

Loher-Nocken-Schule startet mit Schüler-Rekord ins neue Schuljahr

Nach sechs Wochen Sommerferien startet die Loher-Nocken-Schule in Ennepetal mit einer Rekordzahl von ca. 120 Schülerinnen und Schülern ins neue Schuljahr 2022/23.

Gleich am Donnerstag, den 11. August fand die „Vollversammlung“ im Festsaal der Stiftung statt, bei der die komplette Loher-Nocken-Schule zusammenkommt. Neben den organisatorischen Bekanntmachungen für das neue Schuljahr konnten die Lehrkräfte, das Schulbegleiterteam und die Schülerschaft an diesem Tag 34 neue Schülerinnen und Schüler begrüßen. Die Neuzugänge verteilen sich praktisch über alle vorhandenen Klassen der Schule.

Insgesamt besuchen nun erstmals ca. 120 Schülerinnen und Schüler die private Förderschule, die damit eine sehr gute Belegungssituation vorweisen kann. Unter anderem aufgrund der guten Auslastung wurde die Unterstufe mit einer weiteren jahrgangsübergreifenden Klasse ausgebaut – die "Löwen-Klasse" ist neu entstanden.

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Die „Löwen“ befinden sich in einem frisch renovierten und bedarfsgerecht ausgestatteten Klassenraum im Altbau der Schule.


In der ersten Schulwoche unternahmen einige Klassen bereits Tagesausflüge, um einander besser kennen zu lernen. Eine große gemeinsame Klassenfahrt ist für kommenden Mai geplant, bei der vier Klassen zusammen an die Nordsee fahren werden.

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Aus insgesamt 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht das Team der Loher-Nocken-Schule.

Neu zum Kollegium hinzugekommen sind vier Lehrkräfte. Das in enger Kooperation mit dem Lehrerkollegium stehende Team der Schulbegleiter wurde durch vier Kräfte verstärkt. Damit umfasst das gesamte Team der Loher-Nocken-Schule zurzeit 48 Beschäftigte, davon 23 Lehrkräfte sowie die Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter, die Schulsozialarbeit, das Sekretariat, der Hausmeister und die beiden Hauswirtschaftskräfte. Zusätzlich wird der Unterricht von zwei Lehramtsanwärterinnen unterstützt.

Nun heißt es für die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler, sich zunächst einzuleben und zurechtzufinden, um dann an der Loher-Nocken-Schule so richtig durchzustarten!

Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern dabei viel Erfolg!

Weitere Informationen zur Loher-Nocken-Schule

Fachtag Traumakompetenz in der Jugendhilfe

Ennepetal, 17.08.2022 – Beim Fachtag Traumakompetenz in der Jugendhilfe wurden über 50 Mitarbeiter*innen wichtige traumapädagogische Kompetenzen vermittelt.

Warum spielt ein Mädchen fröhlich auf dem Schulhof und rennt plötzlich panisch weg, um sich Schutz hinter einer Mauer auf der anderen Seite der Hauptverkehrsstraße zu suchen, nur weil ein ADAC-Hubschrauber über den Schulhof fliegt? Unverständlich für uns, jedoch aus ihrer Sicht absolut nachvollziehbar und verständlich. Das aus Syrien geflüchtete Mädchen hat aufgrund von furchtbaren Kriegserlebnissen abgespeichert, dass ein Hubschrauber auf sie schießen wird. Das Erblicken eines gelben Helikopters am Himmel reicht aus, um ihren Körper in einen Fluchtmodus zu versetzen, dem eine existenzielle Bedrohung signalisiert wird.

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Diese und weitere Kennzeichen von Traumata schilderte Dozentin Sabine Haupt-Scherer am vergangenen Montag den über 50 Mitarbeitern der Evangelischen Stiftung Loher Nocken. Sabine Haupt-Scherer ist Pfarrerin im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen und arbeitet mit halbem Dienstumfang als Bildungsreferentin im LWL-Bildungszentrum Jugendhof Vlotho als Traumapädagogin und Traumafachberaterin. Dort bildet sie mit traumapädagogischem Arbeitsschwerpunkt Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe aus.

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die außergewöhnlichen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt waren und in bestimmten Situationen ein Ausgeliefertsein erfahren haben, müssen oftmals mit den unterschiedlichsten Folgen dieser traumatischen Erlebnisse kämpfen. Sie haben es verdient individuelle Hilfe und Unterstützung zu erhalten und dürfen mit den vielfältigen Herausforderungen nicht alleine gelassen werden.

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Einrichtungsleiter Dr. Thomas Trapper begrüßt die Dozentin Sabine Haupt-Scherer

Die Teilnehmer setzten sich mit unterschiedlichen Fallbeispielen zahlreicher Trauma-Biographien auseinander und entdeckten in diesem Zusammenhang viele Parallelen zu ihrer alltäglichen Arbeit in der Jugendhilfe. Immer wieder gab die Dozentin Raum für Rückfragen, wodurch ein reger Diskurs entstand. Am Ende ihres abwechslungsreichen Vortrags, der durch eindrückliche Grafiken, Videos und ein umfangreiches Handout begleitet wurde, fasste Frau Haupt-Scherer abschließend zusammen:

„Die Grundbedingung traumapädagogischer Begleitung von Kindern und Jugendlichen ist ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche. Dieser sichere Ort gewährleistet, dass sich ein Gefühl von innerer Sicherheit bei den Kindern und Jugendlichen entwickeln kann.“

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Loher Nocken begrüßt

Ennepetal, 15.08.2022 – Beim jährlichen Mitarbeiter-Begrüßungstag am vergangenen Montag, den 08.08.22 im Festsaal der Stiftung Loher Nocken wurden die neuen Team-Mitglieder vom Vorstand, von Bewohnerinnen und leitenden Mitarbeitern herzlich willkommen geheißen.

Insgesamt 25 neue Mitarbeiter/innen verstärken die Teams in praktisch allen Bereichen der Evangelischen Stiftung Loher Nocken – davon gehen acht Fachkräfte in die verschiedenen Wohn- und Tagesgruppen, neun absolvieren ihr berufspraktisches Jahr, das sogenannte Anerkennungsjahr zur Erzieherin oder Sozialpädagogin und vier Personen starten in ihre dreijährige praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher bzw. im Rahmen eines dualen Studiums. Außerdem mit dabei sind vier neue Integrationshelfer, die als Schulbegleitung an der Loher-Nocken-Schule eingesetzt werden.

Nach den Begrüßungsworten der stellv. Vorstandsvorsitzenden Cornelia Jähnke stand der Tag unter dem Motto "Ankommen, willkommen sein, Information, Begegnung und Orientierung". Anschließend stellten der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Michael Lüttecke und die gewählte Sprecherin des Kinderparlaments, Leonie, sich und ihre Arbeit vor. Der Geschäftsleiter Dr. Thomas Trapper begrüßte die neuen Mitarbeiter und gab eine erste Einführung in die Organisation der Stiftung Loher Nocken. Der Personalreferent Markus Erdhütter brachte Bewegung ins Spiel und ließ die neuen Mitarbeiter in einem lustigen Frage-Antwort-Spiel wild durcheinanderlaufen.

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Unten rechts: Der Tag wurde stimmungsvoll musikalisch eingeleitet mit einem Liedvortrag von Bewohnerin Lara und Thimo Gonschior. Cornelia Jähnke (oben links) rief die neuen Mitarbeitenden mit Blick auf die großartige Ritterwoche auf, sich von den engagierten Teams begeistern zu lassen, um mit Begeisterung eigene neue Ideen in die Arbeit einzubringen und wünschte, dass sie der Stiftung Loher Nocken lange verbunden bleiben mögen.

Nach einer kurzen Begehung des Campus-Geländes ging es für die Teilnehmer zur Loher-Nocken-Schule. Vor Ort informierte Schulleiter Christian Butz über die Arbeit und das Konzept der Förderschule. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es  Gelegenheit, die Kita Loher-Nocken-Zwerge, die Mädchen-Villa an der Milsper Straße und das neue Doris-Gringel-Haus zu besichtigen.

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In einem Interview befragten die Bewohnerinnen Leonie und Lara unter anderem die neue Bereichsleitung für den Mutter-und-Kind-Bereich, Bianca Gramsch (3. von links) zu ihren Aufgaben.

Geschäftsführer Dr. Thomas Trapper gab anschließend eine Einführung in die Geschichte und die pädagogischen Grundlagen am Loher Nocken und warb für die Fortbildungsreihe „LoNo-Basics“, in der die zentralen Elemente des pädagogischen Programms erarbeitet werden.

Der Willkommenstag als umfassende Onboarding-Veranstaltung für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieß auf sehr positive Resonanz. Ziel ist es, dass neue Mitarbeiter viele nützliche Informationen und Orientierung erhalten und sie sich schneller mit anderen Mitarbeitern vernetzen und mit der Organisation identifizieren können.

Mitarbeiten am Loher Nocken

 

 

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